Meine künstlerische Praxis ist eine fortlaufende Auseinandersetzung mit der Frage, wie Wissen in Objekten gespeichert ist und wie Artefakte als Denk- und Erinnerungsprothesen fungieren. Ich arbeite an den Schnittstellen von Malerei, Skulptur, Zeichnung und Installation, immer mit dem Blick darauf, wie Materialien Bedeutung tragen und in kulturelle Zusammenhänge eingebettet sind.
Mich interessiert, wie Dinge Geschichten erzählen – nicht nur durch ihre Form und Oberfläche, sondern auch durch die Assoziationen und Erinnerungen, die sie hervorrufen. Wo verlaufen die Grenzen zwischen persönlichem Erleben und kollektivem Gedächtnis? Welche Narrative entstehen durch Neuordnung, Kontextverschiebung oder Inszenierung?
Mein Werk bewegt sich zwischen diesen Fragestellungen und entwickelt sich in Serien oder Werkgruppen, die ich häufig unter dem Begriff STUDIOLO zusammenfasse. Angelehnt an die Gelehrtenzimmer der Renaissance dient dieser Begriff als Sinnbild für meine Arbeitsweise: das Sammeln, Beobachten, Hinterfragen und Neu-Kontextualisieren.
Ein wichtiger Teil meines Prozesses ist das Anlegen und Erweitern eines Bild- und Zeichnungsarchivs, das als Grundlage für meine Werke dient. Aus diesem Fundus heraus ent-
stehen Arbeiten, die sich je nach Thema und inhaltlicher Notwendigkeit in verschiedene Medien übersetzen – von Malerei und Zeichnung über skulpturale Objekte bis hin zu raum-
greifenden Installationen. Ich verstehe Materialwahl und Technik nicht als feste Kategorien, sondern als offene Möglichkeiten, die sich aus der jeweiligen inhaltlichen Auseinandersetzung ergeben.
Meine Werke laden dazu ein, sich auf vielschichtige Weise mit ihnen auseinanderzusetzen– sei es durch haptische, visuelle oder gedankliche Annäherung. Sie thematisieren Übergänge und Schnittstellen, fordern unterschiedliche Perspektiven heraus und öffnen einen Raum für neue Verbindungen zwischen Geschichte, Gegenwart und individueller Wahrnehmung.